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UNIDRAM Potsdam

Vom 3.bis 7. November 2020 hätte das Festival Unidram mit zwölf Inszenierungen aus acht Ländern, darunter zwei Deutschland-Premieren und zwei Vorstellungen mit Künstlern aus der Wallonie und Brüssel in der nunmehr 27. Auflage stattgefunden.

Unidram ist eine Zukunftswerkstatt, die dem kreativ-innovativen Potenzial freier TheatermacherInnen eine Plattform bietet für zeitgenössisches visuelles Theater, das Grenzen überschreitet, unterschiedliche Theatertraditionen zusammenführt und genreübergreifend konzipiert ist. Einen besonderen Schwerpunkt bilden Inszenierungen, die sich in Grenzbereichen zwischen Schauspiel, Figurentheater, Tanz, Musik, Bildender Kunst und Performance bewegen. Faszinierende Bilderwelten, visuelle Experimente und das Spiel mit den Möglichkeiten des Theaters um Illusion und Wirklichkeit stehen im direkten Kontrast zu politischen Positionierungen und radikalen Ansätzen.

Leider musste Unidram nun wegen den Corona-Maßnahmen abgesagt werden.

Aus dem französischsprachigen Landesteil Belgiens wären die Compagnie Claudio Stellato und das Tof Théâtre dabei gewesen.

Claudio Stellato wurde 1977 in Mailand geboren und ist ein multidisziplinärer Künstler, der seit 2014 in Brüssel lebt und arbeitet. Er absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Jazzmusiker an der Civica Scuola di Musica Claudio Abbado in Mailand, während er im Straßentheater arbeitete. Später lernte er am Le Lido, Centre des Arts du Cirque in Toulouse. Claudio Stellato forscht und inszeniert zur Beziehung zwischen Körper und Materie.

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Das Tof Théâtre wurde 1986, auf Initiative von Alain Moreau, während der Entstehung der Show „Le Tour du Bloc“ gegründet. Der sogenannte „Miniaturrealismus“ des Tof-Ensembles erlaubt es dem Publikum, die PuppenspielerInnen zu sehen, wobei meist die Puppe im Zentrum der Inszenierung steht. Ein Tisch. Komplettes Chaos. Werkzeuge, Utensilien, Pinsel und Kartons. Mittendrin: Der Körper einer Puppe, der die Beine fehlen und, noch problematischer, der Kopf. Damit beginnen achtzehn verrückte Minuten einer einzigen Notlage: Wie und womit wird man komplett? Achtzehn Minuten, in denen die Figur gegen ihre Manipulatorinnen aufbegehrt und sie tyrannisiert, um ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Ein erbitterter Kampf ums Überleben: schizophren, wild, trashig und mit einem Massaker aus zerfetztem Polystyrol und geschreddertem Karton am Ende. So sieht das aus: Hier