Jeder kennt wohl das belgische Bier, die belgischen Pralinen und die belgischen Waffeln, aber nur wenige kennen den belgischen Wein! Im vergangenen Jahr wurden in Belgien fast zwei Millionen Liter Wein erzeugt. Das ist ein neuer Rekord, auch wenn man von den französischen 37 Millionen Hektolitern weit entfernt ist. Diese Produktion reicht zwar nicht aus, um den gesamten belgischen Verbrauch in Höhe von drei Millionen Hektoliter pro Jahr abzudecken, aber die Weinbranche in Belgien ist durchaus von Bedeutung und verzeichnet ein gutes Wachstum. Die Anbaufläche in Belgien hat sich in weniger als zehn Jahren verfünffacht: Sie ist von 76 Hektar im Jahr 2007 auf 384 Hektar im Jahr 2018 gestiegen. Insgesamt gibt es 136 Winzer in Belgien.
Das fruchtbarste Weinbaugebiet ist die Provinz Hennegau (Hainaut) mit 562.201 Litern im letzten Jahr, weit vor der Provinz Limburg (Limbourg) mit 376.549 und der Provinz Namur mit 267.145 Litern.
Aus der Provinz Hainaut stammen der Ruffus aus dem Vignoble des Agaises oder der Domaine du Chant d’Eole, die sich auf dem Schaumweinmarkt bewährt haben und zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben gewonnen haben. Aber auch aus anderen Provinzen kommen gute Weine, beispielsweise der Vin de Liège, der Ry d’Argent, der Genoels Elderen, der Entre-deux-Monts oder der Chardonnay Meerdael und viele andere.
Es gibt acht Qualitätssiegel für geschützte Ursprungsbezeichnungen (AOP) und zwei für geschützte geographische Angaben (IGP). In der Wallonie sind das beispielsweise die AOP Côtes de Sambre et Meuse, die AOP Crémant de Wallonie, die AOP Vin mousseux de qualité de Wallonie und die IGP Vin de pays des Jardins de Wallonie.